Da elektrische Energie nur sehr beschränkt und kurzfristig gespeichert werden kann, ist die Produktion, der Einkauf und Verkauf ein hochdynamischer Prozess mit verschiedenen Parametern und Risiken.
Die Basis für den Verkauf von elektrischer Energie an die Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung bilden die eigenen Wasserkraftwerke der EnBAG, sowie die Einspeisung aus Photovoltaik Anlagen. Aufgrund von Erfahrungswerten der Niederschläge aus den Vorjahren sowie geplanter Revisionen wird die erwartete Energiemenge aus Wasserkraft sowie die Photovoltaikproduktion aus diversen Referenzanlagen im Versorgungsgebiet und dem Zubau von neuen Anlagen die erwartete Energiemenge für das Folgejahr im Rahmen von Langfristprognosen berechnet. Analog dazu wird der Verbrauch der grundversorgten Kundinnen und Kunden prognostiziert. Die Daten werden laufend anhand der neusten Erkenntnisse justiert. Die Prognosen werden sowohl für das ganze Jahr wie auch quartalsweise, pro Monat, pro Tag und pro Stunde erstellt.
Die Nachfrage in der Grundversorgung nach elektrischer Energie ist im Sommer kleiner als im Winter. Die eigenen Wasserkraftwerke und die Photovoltaik Anlagen liefern aber im Sommer mehr Energie als im Winter. Über das ganze Jahr gesehen, produziert EnBAG zu wenig elektrische Energie für die Grundversorgung. Aus den Prognosen des Bedarfs der Kundinnen und Kunden der Grundversorgung leitet das Team der Energiewirtschaft die notwendige Energiemenge ab, die eingekauft werden muss. Dieser Energieeinkauf erfolgt in mehreren Tranchen bis zu drei Jahre im Voraus am Terminmarkt. Kann zu wenig elektrische Energie produziert werden oder benötigen die grundversorgten Kundinnen und Kunden mehr Energie als vorausgesagt, muss die Fehlmenge kurzfristig am Tagesmarkt (Spotmarkt) eingekauft werden. Es kann aber auch mehr Wasser oder Photovoltaik für die Produktion vorhanden sein, als gerade in der Grundversorgung benötigt wird. Dann wird diese überschüssige Energie am Markt zum Stundenbestpreis verkauft. Diese Marktgewinne helfen mit, den Energiepreis für Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung zu stützen.